Mittwoch, 7. November 2012

Praxisgebühr: Eine überfällige Entscheidung


Als ersten Schritt zum Bürokratieabbau im Gesundheitsbereich bewertet die Bayerische Landeszahnärztekammer (BLZK) die von der Regierungskoalition beschlossene Abschaffung der Praxisgebühr.
Der Präsident der BLZK, Prof. Dr. Christoph Benz, sprach angesichts der Milliarden-Überschüsse in der gesetzlichen Krankenversicherung von einer „richtigen, aber längst überfälligen Entscheidung“. Der Einzug der 2004 eingeführten Abgabe habe Bayerns Zahnärzte in den letzten Jahren „über Gebühr belastet“, weil sie für den immensen Verwaltungsaufwand „keinen adäquaten Ausgleich“ von den Krankenkassen erhalten hätten, sagte Benz heute in München.

Zudem habe die Praxisgebühr ihr primäres Ziel, die Zahl überflüssiger Arztbesuche zu begrenzen, klar verfehlt. „Als Steuerungsinstrument ist die Praxisgebühr gescheitert“, betonte der BLZK-Präsident. Ohnehin konnte der Ansatz, das Ärzte-Hopping durch die Praxisgebühr einzudämmen, in Zahnarztpraxen nicht greifen. „Niemand besucht unnötig den Zahnarzt. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen haben die hervorragende Mundgesundheit der bayerischen Bevölkerung erst möglich gemacht.“

Von der Abschaffung der Praxisgebühr erwartet sich die Berufsvertretung der knapp 15 000 Zahnärzte in Bayern merkliche Verbesserungen für das Arzt-Patienten-Verhältnis. „Viele Patienten haben nicht verstanden, dass sie zusätzlich zu der bereits beim Hausarzt entrichteten Praxisgebühr auch von ihrem Zahnarzt zur Kasse gebeten worden sind“, so der BLZK-Präsident. Dieser Umstand habe in den Praxen oft zu unerfreulichen Diskussionen geführt. Benz: „Im Interesse von Patienten und Zahnärzten bin ich froh, dass solche Szenen bald der Vergangenheit angehören und sich unsere Kollegen wieder auf die Behandlung der Patienten konzentrieren können.“
Quelle: BLZK

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